Queere Familien in der Schweiz

Wie Familie gelebt wird, ist keine Selbstverständlichkeit: Queere Menschen müssen sich gut überlegen, wie sie eine Familie formen können und wie sie Familie im Alltag leben wollen.

Bisherige Forschungsergebnisse zeigen, dass Regenbogeneltern kreative, individuelle Wege finden, um die (teilweise) einengende Familiennormen zu sprengen und eine Art der Elternschaft und Familie zu leben, die ihren individuellen Bedürfnissen entsprechen.

In unserem Forschungsprojekt ‚Queeren Familien in der Schweiz‘ untersuchen wir, wie queere Familien gebildet werden, wie sie ihren Familienalltag erleben und welche Herausforderungen und Bedürfnisse sie in einer Gesellschaft haben, die in erster Linie auf heteronormative Familien ausgerichtet ist.

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Für unser Forschungsprojekt suchen wir Regenbogenfamilien, queere Eltern und LGBTQIA+ Personen mit Kinderwunsch

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Wie entstehen queere Familien? Wie erleben sie ihren Alltag? Welche Herausforderungen und Bedürfnisse haben sie?

Wozu gehört die Umfrage?

Die Umfrage ist Teil des Projektes “Queere Familien Forschung” an der Universität Luzern. Das Projekt wird vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) finanziert und wurde von der Ethikkommission der Universität Luzern als Antrag IRB # 2024-017 geprüft.

Ort: Ethnologisches Seminar, Universität Luzern
Dauer: 09/2024 – 08/2028

Was ist das Ziel des Forschungsprojekts?

Das Ziel dieses Forschungsprojekts ist es, herauszufinden, wie LGBTIQA+ Eltern ihre Elternschaften innerhalb von einer Gesellschaft (er)leben, die auf heterosexuelle, cis-geschlechtliche Zweielternfamilien ausgerichtet ist. Wir untersuchen, wie Unterschiede bezüglich Alter, Klassen-zugehörigkeit, Herkunft, Hautfarbe, Sprache, Behinderung, Religion, sexueller Orientierung, Geschlechtsidentität, und Geschlechtsmerkmale ihre Elternschaften beeinflussen.

Zudem erforschen wir, wie der alltägliche Kontakt zwischen diesen Eltern und (staatlichen) Institutionen aussieht, beispielsweise Kindertagesstätten, Schulen, dem Gesundheits-system oder der Kind- und Erwachsenenschutzbehörde. Dabei analysieren wir die Art und Weise, wie Menschen, die für solche Institutionen arbeiten, die Elternschaften von LGBTIQA+ Personen wahrnehmen und bewerten.

Dieses Projekt wird detailliertes Wissen über wenig erforschte und diverse Gruppen liefern. Die gewonnenen Perspektiven werden einen Beitrag zu den aktuellen Diskussionen über soziale, politische, wirtschaftliche und rechtliche Fragen im Zusam-menhang mit Elternschaft leisten. Wir möchten zum Abbau der Diskriminierung von Familien, die nicht der heterosexuellen, cis- geschlechtlichen, Zweielternfamilie entsprechen, beitragen.

Wie forschen wir?

Wir streben einen regelmässigen Austausch mit queeren Communitys und Regenbogenfamilien an. Daher werden wir zu Workshops einladen, in denen wir unsere Forschung mit LGBTIQA+ Eltern diskutieren und gemeinsam weiterentwickeln.
Laut der neuesten Studie des Bundesamtes für Statistik (BfS, 2023) zu Familien sind nur 2% der Paare in der Schweiz ’gleichgeschlechtlich’. Wir vermuten, dass es mehr LGBTIQA+ Paare gibt. Zudem existieren andere Familienkonstellationen wie Co-Elternschaft oder Wahlfamilien, die vom BfS nicht erhoben wurden. Wir wollen daher im ersten Schritt eine Umfrage erstellen, um einen Überblick über die Situation von Regenbogenfamilien in der Schweiz zu erhalten.
Im zweiten Schritt werden wir Interviews mit (werdenden) LGBTIQA+ Eltern in der Schweiz führen. Da bereits mehr Forschung zu lesbischen und bisexuellen cis Müttern existiert, wird Carole Ammann sich auf schwule und bisexuelle Väter konzentrieren. Leo Theissing wird in deren Dissertationsprojekt den Fokus auf trans und nicht-binäre Personen legen. Interviews stellen für uns einen Anfangspunkt für partizipativere Methoden dar. Gerne tauschen wir uns in einem Gespräch darüber aus.

Finanzierung:

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